Ungeimpfte Untermenschen

Empören Sie sich! „Unsere Geduld ist zu Ende.“ Kaum ein Tag vergeht, ohne dass nicht irgendein Journalist oder Influencer ohne Wikipedia-Eintrag die Sau der unsolidarischen Ungeimpften durchs Dorf jagt. „Auf Intensivstationen wird schon lange am Limit gearbeitet. Und seit Corona weit darüber hinaus. Für lächerliche Gehälter rettet man jeden Tag Leben. Nun sterben dort unnötig Menschen, weil Impfgegner die Betten blockieren. Das Personal ist am Ende. Ich schäme mich für mein Land“, heißt es beispielsweise auf Twitter.

Gerde dieser Beitrag ist interessant, zeigt er doch das Phänomen der kognitiven Dissonanz eindringlich: Nun sind es die Ungeimpften, welche die Schuld an der seit Jahrzehnten durchgeführten Misswirtschaft der Krankenhäuser die Schwere Schuld tragen. Ganz im Stile von „Ein Ungeimpfter hat den Brunnen vergiftet“ hat endlich das linke Establishment einen Sündenbock gefunden, dem man praktischerweise alles in die Schuhe schieben kann. Instagram fällt aus? Sicher ein Ungeimpfter. Mein Wagen springt morgens nicht an? Der ungeimpfte BMW-Mitarbeiter hat sicherlich Pfusch gebaut.

Ungeimpfte werden zu Untermenschen degradiert, denen man sozialen Status und vor allem auch Bildung aberkennt. Alles unter dem Mantel des vermeintlich Guten und Schönen, unter dessen Maske die Bande rund um Scooby Doo am Ende der Folge das Monster findet. Und es ist hässlich.

Dabei muss ich den Ungeimpften einmal eine entscheidende Frage stellen: Warum machen Sie das eigentlich noch mit? Wo ist Ihre Empörung, wo ist Ihr Aufschrei? Für Klima oder das Räumen von unberechtigt bezogenen Wohnraum bekommen wir alle paar Wochen kleinere Demonstrationen auf die Straße, bei letzterem tagesschautauglich sogar mit brennenden Autos. Was haben Sie vorzuweisen, außer einem mit Farbe beschmierten SMART eines Hypochonders?

Lassen Sie die ganzen Hassreden kalt? Sitzen Sie im Lockdown der Ungeimpften daheim vor dem Fernseher, öffnen ein kühles Bier und sind immun gegen solche Herausforderungen? Die Antwort schient „Ja!“ zu sein, während da Draußen über Ihre Grundrechte hinweg entschieden wird und Sie vor allem den Kindern vorleben, dass es egal ist, was man mit Ihnen macht. Ich weiß, es ist Ihr erster Krieg, aber wenn Sie Ihre Enkel später einmal fragen „Wo warst DU eigentlich?“, dann ist die Antwort „Ich war faul wie die Waschbären“ vielleicht nicht das, was man von vermeintlichen Helden hören möchte.

Sie müssen auch nicht gleich auf die Straße gehen – es könnten gerade auch die kleinen Dinge sein, welche Ihren Protest unterstreichen.

  • 3G in den Öffentlichen Verkehrsmitteln? Organisieren Sie sich in Ungeimpften Mitfahrzentralen!
  • Das Fußballtraining ab 12 fällt aus, weil Kindern entgegen der STIKO-Ansage das Recht am Sport verwehrt wird? Organisieren Sie mit den anderen Eltern ein freies Training auf dem nächsten Bolzplatz! Ihre Kinder wissen, wie man einen Ball kickt.
  • Restaurants lassen Sie nicht mehr rein? Auch Andere können gut kochen: Gemeinsames Nachbarschafts-Grillen mit Leidensgenossen führt auch zu neuen Freundschaften
  • Sie dürfen in bestimmte Läden nicht mehr rein? Es wird Sie überraschen, aber nicht alle Geimpften sind Ihnen feindlich gesonnen und unterstützen Sie gerne
  • Apropos freundliche Geimpfte: Das ist die Mehrzahl, entgegen allem, was man Ihnen vielleicht erzählt.

Sie sehen, die Möglichkeiten des Protests sind vielfältig. Warum nutzen Sie diese nicht?

Ihr
@drlockdownviehler

Bild Credits: freepik.com

Veröffentlicht von Dr. Lockdown Viehler

Experte. Tierarzt. Persönlicher Blog.

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